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Blame!
Blame!
©Tsutomu Nihei, KODANSHA/BLAME! Production Committee
Titel
Blame! (Deutsch)
Blame! (Englisch)
BLAME! (Japanisch)
Typ Film
Synonyme Blame!: The Ancient Terminal City, Blame!: Tanmatsu Ikou Toshi
Studios Polygon Pictures
Veröffentlichung
International 1 Film (etwa 105 Minuten) bei Netflix (20.05.2017)
Japan 1 Film (etwa 105 Minuten) bei KlockWorx (20.05.2017)
Genres Action, Drama, Mecha, Psychological und SciFi
Regie Hiroyuki Seshita
Autor Tsutomu Nihei
Musik Yugo Kanno
Links Offizielle Website (Japanisch)
Düstere Sci-Fi-Action in Terminator-Manier
Inhalt:
Für die Menschen liegt die Welt schon seit sehr langer Zeit in Trümmern und den scheinbar letzten Bewohnern der riesigen Stadt gehen die Lebensmittel aus. Gemeinsam begeben sich sogenannte Elektrofischer auf die Suche nach Nahrung und nach anderen Menschen, die sich irgendwo vor der Übermacht an Maschinen verstecken, die außer Kontrolle geraten sind. Doch die Jugendlichen, die ohne Erlaubnis ihrer Eltern die sichere Zuflucht verlassen haben, erlagen einen schweren Rückschlag, als sie von den Maschinen entdeckt werden. Ein geheimnisvoller Fremder namens Killy, der von den Maschinen nicht angegriffen wird, hilft ihnen. Er ist auf der Suche nach etwas, nach einem Netzwerkgen, das den Menschen die Kontrolle über das Chaos zurückgeben kann.

Ein Teil der Story und wenigen (nicht dramatischen) Spoilern:
Erzählt wird uns die Geschichte von einer Jugendlichen, die später ihre Erlebnisse an folgende Generationen weitergeben wird. Zuru wohnt in einem Dorf, das von einem Zirkel (Energiefeld) umgeben ist, welcher die Menschen vor den Angriffen der Schutzwehr schützt. Wir erfahren nicht viel über die Vergangenheit, nur so viel: Einst kontrollierten die Menschen eine Stadt, die von Maschinen gebaut, gewartet und geschützt wird. Dies war mit Hilfe eines Netzwerkgens möglich, das einen Login in die Netzwerksphäre erlaubt. Dummerweise war dieses Netzwerk anfällig für einen Virus, der aber nicht den Maschinen aufgespielt wurde, sondern den Menschen, die dadurch die Berechtigung für den Zugriff auf das Netzwerk verlieren – anscheinend wurde das Gen vom Virus überschrieben und ersetzt. Die Maschinen betrachten die Menschen nun als Illegale, die die Stadt gefährden und vernichtet werden müssen. Roboter, die einst die Stadt schützten, genannt Vertilger, verfolgen nun die Übriggebliebenen. Ungefähr 150 Menschen leben in dem Dorf, das von einem Schutzkreis umgeben ist und die meisten von ihnen sind „Elektrofischer“, die für die Nahrungssuche verantwortlich sind. In der unwirtlichen Gegend, die über tausende Ebenen reicht und hauptsächlich aus metallischen Strukturen besteht, gibt es nicht viel, das wächst. Nur Schleimadern, die aufgespürt werden müssen, sind eine Nahrungsquelle für die verbliebenen Siedler. Doch es gibt kaum noch Adern in der Gegend, die nicht ausgetrocknet sind und so müssen sich die Teams durch das gefährliche Terrain kämpfen. Wachtürme, die an den Wänden befestigt sind, dienen als Späher und schicken Vertilger, sobald sie etwas wahrnehmen, das nicht in dieser Gegend geduldet wird. Eine Gruppe Jugendlicher macht sich ungeachtet der Gefahr auf die Suche nach Nahrung und informiert die Erwachsenen nicht über die Tour. Ein Fehltritt löst Alarm aus, Menschen sterben und eine schicksalhafte Begegnung verhilft ihnen zur Flucht. Der mysteriöse Fremde, der den Namen Killy trägt und sehr an einen Terminator erinnert, ist sehr still und gibt nur das Nötigste preis. Er schließt sich der Gruppe an, da er hofft einen Träger des Netzwerkgens unter den Menschen zu finden. Einige Erwachsene der Siedler sind erbost, dass die „Kinder“ allein aufgebrochen und nicht vollzählig wiedergekommen sind. Sie hätten doch wenigstens die Ausrüstung wieder mitbringen können, denn die sei überlebenswichtig. Es scheint, als würde um die Toten schon längst nicht mehr getrauert und als wäre es ein Maul weniger, das gestopft werden müsse. In dieser völligen Resignation erscheint der Fremde dann doch als Heiland, der nicht nur schmackhafte "instant" Nahrung mitbringt, sondern sich als durchaus nützlich erweist. Killy, erscheint auf den ersten Blick menschlich und auch der Zirkel erkennt ihn als Menschen an, denn wäre er ein Teil der Schutzwehr, würde er den Bannkreis nicht durchdringen können. Doch wie bereits erwähnt, erinnert er nicht nur an einen Terminator, er ist auch so etwas ähnliches. Zusammen mit seiner spektakulären Molekül-Schockwellen-Waffe und der Fähigkeit von den Wachtürmen nicht als Illegaler wahrgenommen zu werden, könnte er der Retter sein, auf den die Menschen lange gewartet haben. Killy scannt die Menschen, sucht nach dem Gen, findet es aber nicht, jedoch gibt ihn der Anführer der Siedlung den Hinweis auf einen „Schrein“, in dem es spuken soll. Dort findet er die Überreste eines Androiden, der einst eine Wissenschaftlerin war und welchen Killy wieder aktiviert, um ihnen zu helfen. So beginnt die Suche nach einem Zugriffspunkt, an dem sich der Torso mit Kopf in das Netzwerk einklinken kann. An dieser Stelle dachte ich, gut, jetzt schaffen sie nicht nur die Freigabe fürs Netzwerk und nehmen genügend Essen mit, das die Wissenschaftlerin dort hergestellt hat, sondern alles wird wieder friedlich und wunderbar – vorhersehbarer aber netter Film. Falsch gedacht, hätte ich doch mal auf die Zeitleiste geschaut. Es ging noch weiter, denn durch einen mehr oder weniger geplanten Zwischenfall kommt es zur Freigabe von mehreren hundert Vertilgern. Diese Maschinen erinnern in Aussehen und Gangart übrigens an die Geishas aus Ghost in the Shell, nur eben nicht so hübsch. Es kommt dann Schlag auf Schlag, sie fliehen in den Zirkel, doch alles kommt noch etwas anders als erwartet und hier Stoppe ich. Der finale Showdown findet noch statt.

Grafik | Charakterdesign | Synchro | Soundtrack:
Das Studio Polygon Pictures wollte mit CGI-Technik den Zuschauer in eine atmosphärische aber dystopische Zukunft eintauchen lassen, die zwischen Licht und Dunkel spielt. Auf der einen Seite die wirklich düsteren Szenen in den Ebenen und dann das Licht im Zirkel, der wie eine letzte leuchtende Bastion in der Dunkelheit wirkt. Doch gerade in den Szenen, die sehr hell erleuchtet sind, zeigt sich die Problematik mit der Animation, die dann sehr unrund und schon fast ein wenig kantig wirkt. Natürlich sind diese Animationsstyles Geschmackssache und wem sie in Appleseed oder Final Fantasy zugesagt haben, der wird ihnen auch in Blame nicht abgeneigt sein. In den düsteren Szenen wirkt auch alles sehr geschmeidig, die Kampfszenen sind flüssig und fulminant. Die Charakterdesigns sind auch bei den Nebendarstellern recht vielfältig und mit Liebe zum Detail dargestellt. Narben zeigen das harte Leben, das die Bewohner des Zirkels führen müssen, um zu überleben. Die Synchronisation ist sehr gelungen, es tauchen einige bekannte Stimmen auf, die sich sehr gut in die Atmosphäre einfügen. Beeindruckend synchronisiert war die Szene mit Tai im Tunnel, in der sie von der Schutzwehr angegriffen wird und der prompte Wechsel der emotionalen Lage nur durch das Mikrofon im Helm gehört werden kann. Der Soundtrack von Yugo Kanno ist passend zur Atmosphäre gewählt und wer aufpasst findet zwei Dinge: einen Jingle, der immer kommt, wenn Killy in Aktion tritt und ein Stück im Soundtrack, das ein wenig nach Star Wars klingt. Sehr vielseitig ist er nicht, aber durchaus hörenswert.

Fazit:
Wer den Manga kennt, wird bestimmt (wie immer) etliches zum Meckern finden, doch ich meine, dass der Film durchaus Positives geleistet hat. Im Gegensatz zum Manga hat er ein stringentes Ende, mit dem man sich durchaus zufrieden geben kann, auch wenn es an einigen Stellen offen bleibt und viele Fragen unbeantwortet bleiben. Hier liegt übrigens das Problem des Films. Wir erfahren vieles nicht über die Welt, in der die Menschen versuchen zu überleben. Vieles kann sich der Zuschauer zwar selbst zusammenreimen, aber ich gehöre zu den Leuten, die über einen Film hinweg, gerne alles scheibchenweise serviert bekommen. Ein kleines Puzzleteil hier und ein weiteres dort, bis sich alles zu einem großen Bild zusammenfügt. Dem Film hätten weitere 30 Minuten nicht geschadet, um zumindest ein wenig ins Detail zu gehen. Der Zeichenstil des Mangas von 1998 war ein wenig gewöhnungsbedürftig und gehört zu den letzten aus den 90ern, die ich gelesen habe und ich war positiv überrascht vom neuen Charakterdesign im Film. Manga und Film leben von Geschichten und Situationen, die vor allem in den 80ern und 90ern sehr populär waren – allen voran die Terminator-Reihe aus Mitte er 80er Jahre. Auch Ideen aus Ghost in the Shell und Final Fantasy werden aufgegriffen und verarbeitet, was keine Schande ist, sondern nett anzusehen. Ich möchte ehrlich gesagt nicht meinen eigenen Geschmack bewerten und nur weil mir das CGI nicht zusagt - anderen gefällt es vielleicht. Die Story ist völlig in Ordnung, nachvollziehbar und Menschen mit einem Sinn für dystopische Science-Fiction werden schnell in diese Welt eintauchen können und sich darüber Gedanken machen. Wer also Fan vom Terminator ist, Sci-Fi und dystopische Filme mag, der ist hier absolut richtig und macht nichts verkehrt.

verfasst am 23.02.2018 von SunFish
Bewertung

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