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Forum News [Review] Astra Lost in Space - Volume 1


Am 24. Juli wurde die erste Volume von Astra Lost in Space veröffentlicht. Astra Lost in Space ist eine tolle Sci-Fi-Odysee, die sich selbst nicht zu ernst nehmt. Erfahrt in meinem Fazit mehr dazu!

© Shinohara Kenta/Shueisha, ASTRA LOST IN SPACE COMMITTEE
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© Shinohara Kenta/Shueisha, ASTRA LOST IN SPACE COMMITTEE

Im Jahr 2063 machen sich neun Schüler der Caird-Oberschule auf den Weg in ein interplanetares Feriencamp. Doch nach der Ankunft geschieht etwas, was nicht passieren dürfte: Eine mysteriöse Kugel verfrachtet die Jugendliche ins All, wo glücklicherweise ein verlassenes Raumschiff treibt. Die Jugendlichen raufen sich nach dieser ersten harten Prüfung zu einem starken Team zusammen, doch dann macht die Runde, dass sich ein:e Saboteur:in unter ihnen befindet. Nun stecken die Jugendlichen nicht nur in einer gefährlichen Situation, sondern in einer tödlichen noch dazu.

Hintergründe zur Story
Die Idee eine Gruppe „unschuldiger“ Kinder bzw. Jugendlicher irgendwo auszusetzen und zu beobachten, wie sie sich ohne das Beisein von Erwachsenen verhalten, ist ein Klassiker in der Literatur und im Film. Viele ließen sich hier vielleicht von „Herr der Fliegen“ von William Golding inspirieren, dessen Leitmotiv momentan in der Jugendliteratur eine Renaissance erlebt. Auch Astra Lost in Space greift dieses Konzept auf, wobei die Gruppe älter und bunter durchmischt ist, als in Goldings Werk.

Die Gruppe
[Enthält Spoiler zu den Fähigkeiten der Mitglieder]
Die Gruppe besteht aus neun Mitgliedern, die alle verschiedene Stärken und Schwächen besitzen, wobei eine davon ein junges Mädchen ist, das die eigentliche Prüfung darstellt: Nämlich auf sie achtzugeben. Wer schon verschiedene Sci-Fi-Serien angesehen oder RPGs in dieser Richtung gespielt hat, weiß, dass verschiedene Ausbildungen bzw. Fähigkeiten notwendig sind, um auf fremden Planeten zu überleben.
Kanata Hoshijima: Er ist optimistisch und sehr athletisch, außerdem ist er sehr ambitioniert Kapitän eines eigenen Schiffs zu werden.
Aries Spring: Sie möchte sich mit allen anfreunden. Meist ist sie tollpatschig und wirkt etwas naiv. Sie besitzt ein eidetisches Gedächtnis.
Zack Walker: Er hat eine Lizenz, um Raumschiffe zu fliegen. Außerdem ist er technisch sehr begabt.
Quitterie Raffaëlli: Sie ist die Tochter einer Ärztin und besitzt medizinische Grundkenntnisse. Sie wirkt sehr arrogant und unnahbar.
Funicia Raffaëlli: Sie ist das jüngste Mitglied an Board des Raumschiffs. Als Begleiter hat sie eine Puppe namens Beego, die sagt, was Funicia wirklich denkt und fühlt. Im Grunde ist sie sehr positiv eingestellt und lebensfroh.
Luca Esposito: Luca trägt ein Geheimnis mit sich, das erst nach einigen Episoden offenbart wird. Luca kann das Raumschiff reparieren und besitzt viel Ingenieurwissen.
Ulgar Zweig: Er ist introvertiert und hält sich meistens von der Gruppe fern. Seine Fähigkeit hält er lange Zeit geheim.
Yun-Hua Lu: Sie ist die Tochter einer berühmten Sängerin und besitzt auch selbst das Talent zu singen. Allerdings ist sie sehr schüchtern und hat wenig Selbstbewusstsein.
Charce Lacroix: Er ist der Schönling unter den anwesenden Männern. Da er sich nicht nur mit Botanik sehr gut auskennt, sondern auch sehr begabt im Kochen ist, ist er für die Mahlzeiten der Crew verantwortlich.

Wenn man sich die Charaktere nun näher ansieht, dann wird deutlich, dass hier alle notwendigen Sci-Fi-Klischees und Stereotypen bedient werden, um das Überleben der Gruppe zu sichern. Die Zusammenstellung der Gruppe war demnach sehr gut geplant.

© Shinohara Kenta/Shueisha, ASTRA LOST IN SPACE COMMITTEE
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© Shinohara Kenta/Shueisha, ASTRA LOST IN SPACE COMMITTEE

Fazit (mit Spoilern)
Die erste Episode geht etwa eine Stunde, was der Serie einiges an Hast nimmt, allerdings bleibt abzuwarten, ob die Episoden der zweiten Volume einiges überstürzen. Mir hat die Geschichte bisher zugesagt, auch wenn die Charaktere sogenannte „plot armor“ besitzen. Sie sind nahezu unverwüstlich, aber das ist auch gut so. Astra Lost in Space ist ein Sci-Fi-Anime, der sich selbst nicht zu ernst nimmt. Er ist bunt, mit Slapstick versehen und bietet trotzdem eine gute Mischung aus Ernsthaftigkeit und Witz. Bisher habe ich nur die sechs Episoden der ersten Volume gesehen und bin bisher positiv überrascht, dass sich die Charaktere entwickeln und jeder seine eigene kleine Geschichte mitbringt, die gut in die Episoden integriert wird. Ab diesem Zeitpunkt sollte eigentlich klar sein, dass Astra Lost in Space kein Anime ist, in dem es um einen Überlebenskampf im Weltraum geht. Es ist bisher ein Drama über Teenager, die zueinander finden müssen, obwohl die familiäre Vergangenheit oder andere Hintergründe sie eigentlich zu Feinden gemacht haben. Sie überwinden nicht nur diese Probleme, sondern auch die eigene Unzulänglichkeit. Auch wenn Gefahr droht und Mitglieder verletzt sind, so ist es für eine:n aus der Gruppe die Chance, die eigenen Grenzen zu überwinden und so ein besserer Mensch zu werden. Als Zuschauer:in darf man aber auch nicht vergessen, dass die gesamte Situation, in der sich die Jugendlichen befinden, von jemandem konstruiert wurde, zumindest bleibt dies noch ein großes Mysterium. So biegen sich also die physikalischen Gesetze um die mit „plot armor“ ausgerüsteten Charakteren und ihre Archetypen, wodurch wir sie wachsen sehen. So schlägt auch jede Episode einen ähnlichen Ton an: Lebensbedrohliche Situation, es findet sich ein Ausweg und es gibt mehr Informationen über den jeweiligen Charakter. Dies wirkt jetzt sehr vorhersehbar, aber dadurch rückt die eigentliche Verschwörung nicht zu sehr in den Hintergrund. Deshalb scheint es auch so, dass die Jugendlichen immer wieder denselben Fehler machen. Doch sind wir mal ehrlich, wem gebühren Leichtsinn, Unvernunft und Unachtsamkeit, wenn nicht Jugendlichen? Der Anime entwickelt sich nicht zu einer epischen Space-Opera und könnte somit für einige ziemlich langweilig wirken. Meine ersten Vergleiche, die ich zu dieser Serie gezogen habe, waren Stargate Universe und Star Trek: Raumschiff Voyager. Bei SGU stehe ich in einem harten Diskurs mit meinem Lebensgefährten, denn der findet die Serie total bescheuert, liebt aber Stargate Atlantis. Allerdings sind es die witzigen Momente und dass sich die Serie nicht ganz ernst nimmt, welche die Brücke zwischen SGU und Astra Lost in Space aufbaut. Sie spielt mit der Unfähigkeit und de dem Unvermögen der Darsteller:innen. Voyager teilt mit Astra Lost in Space den Faktor der Erkundung und die Entfernung von der Heimat inklusive der Hilflosigkeit. Dass einige Stellen im Plot momentan noch keinen Sinn ergeben, ist für mich nicht das erste Mal bei einem Anime bzw. im Genre Sci-Fi. Die nötige Geduld, um auf die Auflösung der vielen Mysterien zu warten, habe ich. Bisher kann ich Astra Lost in Space allen empfehlen, die einen erfrischenden Sc-Fi-Anime sehen wollen, in welchem verschiedene Planeten erkundet werden und mit Charakteren einverstanden sind, die eine dicke „plot armor“ besitzen. In diesem Sinne: Per aspera ad astra!


Weil ich jetzt schon ein Fan bin:



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Details
Originaltitel | Titel: Kanata no Asutora | 彼方のアストラ
Filmtitel: Astra Lost in Space
Land: Japan
Jahr: 2019
Regie: Masaomi Ando
Formate: DVD | Blu-ray
Sprachen: Deutsch | Japanisch
Untertitel: Deutsch
Genre: Adventure, Comedy, Drama und SciFi
Laufzeit: ca. 166 Min.
Altersfreigabe: ab 16 Jahre
Veröffentlichung: 24.07.2020
Publisher: LEONINE ANIME

Wir bedanken uns recht herzlich bei LEONINE ANIME für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars.

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