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Forum News Special: Hiroshima & Nagasaki - 75 Jahre danach - Teil 1
Das Jahr 1945 wird für immer in Erinnerung bleiben und hatte viele dunkle Ereignisse hinter sich gelassen. Doch auf diese Ereignisse von vor 75 Jahren wollen wir uns mal in diesem Artikel nicht konzentrieren, sondern auf das, was nach diesen Ereignissen entstanden ist - also einen Blick auf das Hiroshima und Nagasaki der Gegenwart. Heute erinnern noch sowohl in Hiroshima, als auch in Nagasaki mehrere Gedenkstätten an die Geschehnisse von damals. Doch auch davon abgesehen gibt es vieles zu entdecken und Reisen in diese Orte lohnen sich in jedem Fall! Dieser Artikel ist nicht als eine Art Reiseführer anzusehen, sondern lediglich als kleiner Einschnitt in die jeweiligen Gegenden.


Blick auf Burg Hiroshima, Foto von 長岡外史 (CC BY-SA 3.0)


Index
- Burg Hiroshima
- Shukkei-en Garten
- Friedensgedenkpark Hiroshima
- Hondōri Einkaufsmeile & Dreamination
- Insel Itsukushima
- Anime & Manga über Hiroshima

Teil 1: Hiroshima

Rund 1,2 Millionen Einwohner tummeln sich heutzutage in der 1598 im Südwesten Japans am Ōta Flussdelta gegründeten, kreisfreien Stadt Hiroshima und ist Verwaltungssitz der gleichnamigen Präfektur. Ursprünglich handelte es sich bereits im 12. Jahrhundert um eine kleine Fischersiedlung, die mit der Zeit durch den immer stärkeren Handel mit dem restlichen Japan überaus wohlhabend wurde. Nachdem die Stadt von der Atombombe getroffen wurde, wurde sie förmlich aus Trümmern wieder erbaut.




Burg Hiroshima

Als Sitz vieler japanischer Daimyō (= vergleichbar mit einem Fürsten, einem Herrscher über eine der früheren Regionen Japans) wurde die traditionelle japanische Burg Hiroshima (広島城, Hiroshimajō) gegen Ende des 16. Jahrhunderts hauptsächlich aus Stein und Holz erbaut und 1945 durch eine der Atombomben fast vollständig zerstört. Das heutige Bauwerk, eine Rekonstruktion des Originals, wurde 1958 fertiggestellt und dient als Museum für die Geschichte in der Zeit vor seiner Zerstörung.

Im Museum findet sich eine Ausstellung über die Geschichte der Stadt und der Burg selbst, den Werdegang Hiroshimas und den wirtschaftlichen Aufstieg, über den Lebensstil der Samurai und der Bevölkerung der Stadt, sowie deren Feste. Waffen und Rüstungen dürfen natürlich auch nicht fehlen und finden sich im dritten Stock. Und zum Abschluss kann man sich seinen Weg nach ganz oben auf die Aussichtsplattform im vierten Stockwerk bahnen um einen wunderschönen Ausblick zu genießen.

Fun fact: Burg Hiroshima ist auch als die Karpfenburg bekannt. Der Name kommt daher, weil die Gegend ursprünglich als "Koi no Ura", zu deutsch etwa "Seeufer der Karpfen" bekannt war.

Eintritt:
370 Yen für Erwachsene
180 Yen für Schüler
Freier Eintritt für Kinder unter 15 Jahren

Öffnungszeiten:
März bis November 09:00 Uhr bis 18:00 Uhr
Dezember bis Februar 09:00 Uhr bis 17:00 Uhr

Offizielle Website:
http://www.rijo-castle.jp/


Blick auf Burg Hiroshima, Foto von 長岡外史 (CC BY-SA 3.0) Eingang von Burg Hiroshima, Foto von Vladimir Haltakov (Unsplash License) Blick von der Aussichtsplattform, Foto von Reggaeman (GFDL) Modell der früheren Stadt Hiroshima, Foto von Ningyou (PD)




Shukkei-en Garten

Nur knappe 10 Minuten Laufnähe entfernt liegt der etwa 47500m² große Shukkei-en (縮景園), ein traditioneller japanischer Garten mit großem Teich und einem Teehaus. Er wurde 1620 auf Befehl des damaligen Daimyō Nagaakira Asano hin errichtet. Noch bis 1940 war der Garten im Besitz der Familie Asano, welche diese dann der Präfektur Hiroshima übergab. Nach dem zweiten Weltkrieg hatte auch der Garten große Schäden von sich getragen und konnte erst 1951 nach umfangreichen Renovierungen wieder eröffnet werden. Der Garten umfasst heutzutage fast 5.000 Bäume, wovon einige wenige sogar noch von Vorkriegszeiten überlebt haben sollen und einen etwa 8.000m² großen Teich.

Eintritt:
260 Yen für Erwachsene
150 Yen für Schüler
100 Yen für Kinder unter 15 Jahren

Öffnungszeiten:
April bis September 09:00 Uhr bis 18:00 Uhr
Oktober bis März 09:00 Uhr bis 17:00 Uhr

Offizielle Website:
https://shukkeien.jp/


Foto von そらみみ (CC BY-SA 4.0) Foto von Aramaki (CC BY-SA 4.0) Foto von Jpatokal (CC BY-SA 3.0) Foto von Fg2 (PD)




Friedensgedenkpark Hiroshima

Im Stadtzentrum und ebenfalls nur etwa 20 Laufminuten von der Burg Hiroshima entfernt befindet sich der Friedensgedenkpark Hiroshima (広島平和記念公園, Hiroshima Heiwa Kinen Kōen) mit dem weltweit bekannten Friedensdenkmal, der sogenannten "Atombombenkuppel", welche vorher von der Präfektur Hiroshima für Kunstausstellungen verwendet wurde. Das Gebäude selbst, an dem bis heute kaum Arbeiten zur Stabilisierung vorgenommen wurden - es befindet sich also noch fast im Originalzustand von 1945 - ist abgezäunt und darf nicht betreten werden.

Neben einem Museum befinden sich über 50 Denkmäler im Park, darunter:

- Eine Statue von Sadako Sasaki (々木 禎子, Sasaki Sadako) an Gedenken der Kinder, die an den Folgeschäden der Atombome starben. Zur Zeit des Abwurfes war Sadako erst zwei Jahre alt und befand sich Zuhause - etwa 1,6km vom Epizentrum der Explosion entfernt. Sie wurde aus einem der Fenster geschleudert und hatte zu aller Verwunderung keine deutlichen, äußerlich sichtbaren Schäden mit sich getragen und überlebt, litt jedoch an den Folgen der hohen Strahlenbelastung und starb im Alter von 12 Jahren an Leukämie. Bekanntheit erlangte sie durch das Falten von über 1.000 Origami-Kranichen - der Legende nach soll dem Falter nämlich ein Wunsch erfüllt werden, sobald dieser 1.000 gefaltet hat. Um die Statue herum hängen deshalb auch heutzutage viele tausende Origami-Kraniche in Kästen. Außerdem ist auf einer Mamorplatte der Text これはぼくらの叫びです これは私たちの祈りです 世界に平和をきずくための (Kore wa bokura no sakebi desu. Kore wa watashitachi no inori desu. Sekai ni heiwa o kizuku tame no), zu deutsch etwa "Dies ist unser Ruf. Dies ist unser Gebet. Um der Welt Frieden zu bringen.".

- Direkt gegenüber der Statue von Sadako steht das Rasthaus, welches früher ein Kimonoladen war - zur Zeit des Krieges als Nachfüllstation umfunktioniert - und in dessen Keller ein einzelner Überlebender, der zu dieser Zeit 47-jährige Eizo Nomura, fliehen konnte. Dank der dicken Betondecke des Kellers war er keiner überaus hohen Strahlung ausgesetzt. Der Keller kann in seinem Originalzustand besichtigt werden.

- Wenige Meter vom Rasthaus entfernt befindet sich das Friedensfeuer, welche seit 1964 kontinuierlich brennt und erst erlöschen soll, sobald auf der Welt keine Atombomben mehr existieren.

- Hinter dem Friedensfeuer steht ein geschwungener Betonbogen über einem Kenotaph, ein leeres Ehrendenkmal auf dem nach und nach die Namen aller Opfer eingetragen wurden bzw. immer noch werden, sofern Angehöriger dieser es wünschen. Darauf befindet sich die Inschrift 安らかに眠って下さい 過ちは 繰返しませぬから (Yasuraka ni Nemutte Kudasai Ayamachi wa Kurikaeshimasenukara), was übersetzt so viel heißt wie "Bitte ruht in Frieden, wir werden unsere Fehler nicht wiederholen.". Das "wir" - wie auf einer Tafel erklärt wird - steht dabei für die Menschheit als Ganzes.

- Über den Park verteilt stehen auch insgesamt 3 Friedensglocken aus, wovon die bekannteste die Glocke in der Nähe der Statue von Sadako steht. Besucher werden dazu angeregt, die Glocke als Zeichen des Weltfriedens zu läuten. Auf der Glocke befindet sich eine Inschrift mit der Aussage "Erkenne Dich selbst" auf japanisch, griechisch und sanskrit.

Eintritt:
frei

Öffnungszeiten:
Das ganze Jahr geöffnet

Im Hiroshima Friedensgedenkmuseum finden sich eine Vielzahl an Informationen, Modellen und mehr um zum Beispiel die Ausmaße der Atombombe und deren Gefahren zu verdeutlichen und zu visualisieren, sowie über die Geschichte Hiroshimas im Allgemeinen.

Eintritt (Museum):
200 Yen für Erwachsene
100 Yen für Kinder

Öffnungszeiten (Museum):
März bis Juli 08:30 Uhr bis 18:00 Uhr
August 08:30 Uhr bis 19:00 Uhr (05. / 06. August bis 20:00 Uhr)
September bis November 08:30 Uhr bis 18:00 Uhr
Dezember bis Februar 08:30 bis 17:00 Uhr

Offizielle Website:
http://hpmmuseum.jp/


Atombombenkuppel, Foto von Taisyo (CC BY-SA 3.0) Statue von Sadako Sasaki, Foto von Taisyo (CC BY-SA 3.0) Kenotaph mit Betonbogen und dem Friedensfeuer, sowie der Atombombenkuppel im Hintergrund, Foto von Mikeo (PD) Rasthaus im Friedensgedenkpark, Foto von Taisyo (CC BY-SA 3.0)




Hondōri Einkaufsmeile & Dreamination

Direkt vom Rasthaus des Friedenspark aus erreicht man in gerade mal zwei Laufminuten die überdachte, etwa 580 Meter lange Hondōri Einkaufsmeile. Mit mehr als 150 Läden, darunter Bäckereien, Cafés, Restaurants, Spielhallen, Geschäften für Kleidung, Spielzeug, Videospiele und vielem mehr kann man den Tag nicht besser ausklingen lassen. Gerade während des jährlichen Dreamination-Events, welches vom 17. November bis zum 3. Januar stattfindet, wird die Einkaufsmeile und Innenstadt von Hiroshima jeden Abend von über einer Million LEDs beleuchtet.

Öffnungszeiten:

Unterschiedlich. Die meisten Geschäfte haben von 10:00 Uhr bis 19:00 Uhr geöffnet, Cafés teilweise von 07:30 Uhr bis 22:00 Uhr, einige Bars & Restaurants bis 0:00 Uhr oder sind teilweise sogar 24 Stunden am Tag geöffnet.

Offizielle Website:
http://hondori.or.jp/ (Einkaufsmeile)
https://www.dreamination.com/ (Dreamination)

Eingang zur Hondōri Einkaufsmeile, Foto von Taisyo (CC BY-SA 3.0) Hondōri Einkaufsmeile, Foto von Aude (GFDL) Hondōri Einkaufsmeile während der jährlichen Hiroshima Dreamination, Foto von Hiroshimatengoku (CC BY-SA 3.0) Hiroshima Dreamination, Foto von Kiyoshi Kamachi (GFDL)




Insel Itsukushima

Die wenige Kilometer südwestlich der Stadt Hirsohima liegende Insel Itsukushima (厳島, いつくしま) ist bekannt wegen ihrer buddhistischen Tempel und Shintō Schreine, weswegen sie auch Miyajima (宮島, みやじま), was so viel heißt wie "Schrein Insel", genannt wird. Die Insel ist rund 30km² groß, hat rund 2000 Einwohner, viele freilaufende Rehe, mehrere kleine Läden, Cafés und Restaurants, sowie ein Aquarium. Die Insel wird regelmäßig von Fähren angefahren. Die Überfahrt dauert rund 10 Minuten.

Der berühmteste Schrein der Insel und UNESCO Weltkulturerbe ist der Itsukushima Schrein, der bereits im 6. Jahrhundert seinen Ursprung haben soll und im 12. Jahrhundert erbaut wurde. Das beliebteste Detail des Schreins ist vermutlich das Torii vor dem Schrein, welches bei Flut den Eindruck erweckt, als würde es auf dem Wasser treiben und bei Ebbe sogar berührt werden kann, ohne direkt im Wasser planschen zu müssen. Man sollte sich also unter Umständen vor dem Besuch über die Zeiten von Ebbe und Flut erkundigen, sofern man eine der beiden bevorzugen sollte. Unweit des Schreins befindet sich auch die fünfstöckige Pagode Gojūnotō (五重塔).

Eintritt:
300 Yen (Schrein), 300 Yen (Schatzkammer), 500 Yen (Kombiniert) für Erwachsene
200 Yen (Schrein), 200 Yen (Schatzkammer), 300 Yen (Kombiniert) für Schüler
100 Yen (Schrein), 100 Yen (Schatzkammer), 150 Yen (Kombiniert) für Kinder unter 15 Jahren

Öffnungszeiten (Schrein):
1. Januar 00:00 Uhr bis 18:30 Uhr
2. Januar bis 3. Januar 06:30 Uhr bis 18:30 Uhr
4. Januar bis Februar 06:30 Uhr bis 18:30 Uhr
März bis 14. Oktober 06:30 Uhr bis 18:00 Uhr
15. Oktober bis November 06:30 Uhr bis 17:30 Uhr
Dezember 06:30 Uhr bis 17:00 Uhr

Öffnungszeiten (Schatzkammer)
08:00 Uhr bis 17:00 Uhr

Offizielle Website:
http://www.itsukushimajinja.jp/

Ebenfalls auf der Insel ragt der heilige, 535 Meter hohe Berg Misen (弥山), dessen Gipfel über eine rund 5- bis 10-minütige Fahrt per Lift oder in rund 35 bis 40 Minuten Wanderweg erreicht werden kann. Auf dessen Gipfel befindet sich nicht nur ein Observatorium um die unglaubliche Aussicht genießen zu können, sondern auch mehrere buddhistische Tempel in Laufnähe.

Eintritt (Seilbahn):
1010 Yen pro Richtung, 1840 Yen Hin- und Zurück für Erwachsene
510 Yen pro Richtung, 920 Yen Hin- und Zurück für Kinder unter 12 Jahren

Öffnungszeiten (Seilbahn):
Dezember bis Februar 09:00 Uhr bis 16:30 Uhr
März bis November 09:00 Uhr bis 17:00 Uhr
(Bei schlechtem Wetter finden keine Fahrten statt.)

Offizielle Website (Seilbahn):
http://miyajima-ropeway.info/

Blick von der Insel Itsukushima in Richtung Hatsukaichi, Foto von Rog01 (CC BY-SA 2.0) Blick vom Torii aus zum Itsukushima Schrein, Foto von Butch (CC BY-SA 4.0) Blick von der Bergspitze des Misen, Foto von HKT3012 (CC BY-SA 4.0) Blick von der Bergspitze des Misen, Foto von Bermard Gagnon (GFDL)




Anime & Manga über Hiroshima

Natürlich gibt es auch passende Anime und Manga, deren Geschichte sich entweder in Hiroshima abspielt oder eine andere Relevanz dazu hat.



In This Corner of the World (Anime Film von 2016)
Die junge Suzu, die es liebt zu zeichnen und in einem kleinen Fischerdorf namens Eba nahe der Stadt Hiroshima lebt, heiratet einen Angestellten der Marine und zieht zu ihm in die rund 15 Kilometer entfernte Stadt Kure. Der Hauptteil des Films erzählt Suzus Geschichte während der zweiten Weltkrieges.


Mehr Informationen findest Du in unserer Anime-Datenbank:
https://www.tsoto.net/Anime/940-In_This_Corner_of_...2016_Film)



Barfuß durch Hiroshima (Anime Film von 1983)
Gen und seine Familie leben in Hiroshima, als Japan sich dem Ende des zweiten Weltkriegs nähert. Gens Vater kommt zu der Überzeugung, dass der Krieg nicht zu gewinnen sei und verdient sich somit den Zorn der städtischen Beamten und dadurch die Diskriminierung der restlichen Nachbarn. Von den örtlichen Händlern und Geschäftsleuten gemieden, wird das Essen für Gen und seine Familie knapp. All diese Sorgen verblassen jedoch bald, als das amerikanische Militär seinen letzten Angriff auf Japan mit der Entfesselung einer schrecklichen neuen Waffe beginnt.

Mehr Informationen findest Du in unserer Anime-Datenbank:
https://www.tsoto.net/Anime/1044-Barfuss_durch_Hir...1983_Film)



Yūnagi no Machi Sakura no Kuni (Manga von 2003)
Hiroshima, 1955. Zehn Jahre nachdem die Stadt von einem sengenden Lichtblitz verzehrt wurde, ist die Seele einer Frau immer noch zutiefst erschüttert von der erderschütternden Explosion, die ihr Zuhause verwüstete und ihr Leben für immer veränderte...

Mehr Informationen findest Du in unserer Manga-Datenbank:
https://www.tsoto.net/Manga/30-Yuunagi_no_Machi_Sa...uni_(2003)

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